Quedlinburg - Die größte Fachwerkstadt Deutschlands

In Quedlinburg können Sie alle Epochen des Fachwerkbaus verfolgen. Auf Grund dieser Einmaligkeit wurde Quedlinburg auch in der Liste der UNESCO für Weltkulurerbe aufgenommen. In Quedlinburg befinden sich Häuser in der Ständerbauweise mit durchgängigen Ständer von der Grundschwelle bis zum Dach, der Spätgotischen Epoche mit vorkragenden Geschossen (Breite Straße 33 mit charakteristischen Treppenfriesschnitzerei), dem Niedersächsischen Stil mit Sonnenornamenten auf den Dreiecksfeldern und Ständerfüßen (geometrische Formen findet man besonders in der „Hölle“), der Renaissancezeit mit geschnitzten Brüstungsplatten und Blendarkaden (Gildehaus zur Rose), der Quedlinburger Sonderstil nach dem Dreißigjährigen Krieg mit speziellen Diamantschnitt der Balkenköpfe und Erkern, der Barockzeit mit horizontalen Linien, Giebel und Mansardendächern, der Rokkokozeit (Neuer Weg 7) sowie der Zeit des Klassizismus und der Fassadengestaltung mit Doppelständern.

Ältestes Fachwerkhaus Deutschlands in Quedlinburg

Bis vor 2 Jahrzehnten gingen Wissenschaftler davon aus, dass kein Fachwerkhaus in Deutschland älter als 500 Jahre ist. Die Dendrochronologie, eine Methode der Altersbestimmung anhand der Jahresringe des Holzes jedoch belehrte die Wissenschaftler aber eines besseren. Bei Fachwerk wird das Holz immer frisch verwendet, wodurch man das Alter der im Fachwerk genutzten Holzbalken als das Alter des erbauten Hauses werten kann. Das älteste Haus in Marburg ist aus dem Jahr 1321, in Frankfurt wahrscheinlich aus dem Jahr 1289 und in Esslingen steht in der Heugasse 3 ein Fachwerkhaus, welches im Jahr 1261 erbaut wurde. In Quedlinburg stehen über 2000 Fachwerkhäuser. In einem trutzigen, zweistöckigen romanischen Bauwerk in der Hölle 11 soll sich nun das tatsächlich älteste Fachwerkhaus Deutschlands befinden. Untersuchungen der Holzbalken haben ergeben, dass das Haus vor circa 800 Jahren erbaut wurde und das Gebäude somit wesentlich älter ist als der Ständerbau in Quedlinburg aus dem 14. Jahrhundert. Der Fachwerkbau steckt im Dachstuhl und in der Geschossdecke. Das Holz wurde angebohrt und mit der dendrochronologischen Methode fand man heraus, dass die Eiche von 1215 und die Fichte ungefähr aus dem Jahr 1230 stammen. Darüber hinaus hat die Äbtissin Sophia das Gebäude in Jahr 1233 erstmals urkundlich erwähnt.

Museum:

In der Wordgasse 3 befindet sich das Fachwerkmuseum im Ständerbau, welches anschaulich die Geschichte der Fachwerkbaukunst vom 14. bis 19. Jahrhundert erklärt sowie über Restaurierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen informiert.

Öffnungszeiten:

April bis Oktober: Freitag - Mittwoch 10.00 bis 17.00 Uhr, letzter Einlass 16.30 Uhr (Donnerstag geschlossen)
November bis März: Freitag - Mittwoch 13.00 bis 16.00 Uhr, letzter Einlass 15.30 Uhr (Donnerstag geschlossen)

Eintritt:

Erwachsene: 3,00 €
Ermäßigt: 2,00 €
Familienkarte: 7,00 €
Kulturkarte: 9,00 €

Mit der Kulturkarte sind sie auch zum Besuch des Klopstockhauses und des Schlossmuseums berechtigt!


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